Der häufig multiresistente Hefepilz Candida auris ist erst seit 2009 bekannt, stellt Hygiene-Experten jedoch weltweit vor Herausforderungen. Der Erreger kann schwer therapierbare Infektionen auslösen, wobei kranke und immunsupprimierte Patienten besonders gefährdet sind. Die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) warnt ausdrücklich vor dem Hefepilz, denn er ist nicht nur häufig resistent gegen viele gängige Antimykotika (z. B. Fluconazol), sondern mit Standard-Labormethoden auch schwer identifizierbar [1]. Unter anderem deswegen wurde C. auris im Jahr 2022 von der WHO in die „kritische Gruppe“ pilzlicher Erreger aufgenommen [2]. Bisherige Daten legen nahe, dass sich C. auris nosokomial in Mustern ausbreiten kann, die denen von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) ähneln [3]. Um Übertragungen und Ausbrüche zu vermeiden, sind neben der korrekten Bestimmung daher auch gezielte Hygienemaßnahmen von zentraler Bedeutung.
Symptome und Krankheitsbilder
C. auris kann Ohr-, Wund- und Harnwegsinfektionen auslösen. Gelangt der Hefepilz in die Blutbahn können teilweise lebensgefährlich verlaufende Blutstrominfektionen auftreten.
Übertragungsweg: Kontaktinfektion
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über direkten oder indirekten Kontakt mit kontaminierten Personen oder Gegenständen. Eine besondere Rolle spielen dabei Medizinprodukte, Gegenstände und Flächen in der direkten Patientenumgebung. C. auris ist ein besonders widerstandsfähiger Hefepilz: Auf unbelebten Flächen kann das Pathogen bis zu sieben Tagen überleben – möglicherweise sogar noch länger.
Maßnahmen zur Infektionsprävention bei C. auris
- Kontaktisolation
Patienten mit C. auris sollten isoliert werden, um die Verbreitung des Pilzes einzudämmen. Wenn möglich, sollte die Anzahl der Mitarbeiter mit Kontakt zu den isolierten Patienten größtmöglich reduziert werden. - Händehygiene bei C. auris
Der hygienischen Händedesinfektion sollte bei der Pflege von Patienten mit C. auris besondere Aufmerksamkeit zukommen. Als Indikation gelten die 5 Momente der Händehygiene
Im Rahmen der Kontaktisolation sollten Mitarbeiter außerdem Handschuhe anlegen. Dabei ist das Berühren von Oberflächen außerhalb der unmittelbaren Patientenumgebung mit Handschuhen zu vermeiden. Achtung: Handschuhe ersetzen nicht die Händedesinfektion. Vor dem An- und nach dem Ablegen der Handschuhe ist daher eine hygienische Händedesinfektion durchzuführen.