Candida auris ist ein Hefepilz, der schwerwiegende bis tödliche Infektionen beim Menschen verursachen kann. C. auris wurde 2009 in Japan in einem Abstrich aus dem Ohr eines Patienten entdeckt, woher diese Hefe auch ihren Namen erhalten hat: auris (lat.) = Ohr [1]. Seitdem wurde C. auris weltweit nachgewiesen. Infektionen mit C. auris treten eher bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf, während Menschen mit intaktem Immunsystem oftmals nur besiedelt werden.
C. auris kann gegen die gängigen Antimykotika resistent sein (z. B. Fluconazol), was die Behandlung erschweren kann. Zudem kann der Hefepilz mehrere Tage oder bis zu drei Wochen auf Oberflächen überleben [2], was das Risiko einer indirekten Übertragung durch kontaminierte Oberflächen erhöht und weswegen das Nationale Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen Medizinprodukten sowie Gegenständen und Flächen in der Umgebung von Patienten eine besondere Rolle bei der Übertragung zuschreibt [3]. Eine direkte Übertragung über die Hände ist allerdings auch möglich.
Die WHO hat im Jahr 2022 C. auris in die „kritische Gruppe“ pilzlicher Erreger einsortiert. Somit zählt C. auris zu den Top 4 pilzlichen Erregern mit höchster Priorität für Forschung, Entwicklung und Maßnahmen im Gesundheitswesen [4].
Was sagen die Richtlinien?
Um die Ausbreitung von C. auris zu verhindern, sind strenge Hygienemaßnahmen erforderlich, einschließlich der ordnungsgemäßen Reinigung und Desinfektion von Oberflächen und Geräten. Zur Inaktivierung von Hefepilzen wird grundsätzlich ein levurozides Desinfektionsmittel empfohlen, das z. B. gemäß EN 13624 und EN 16615 gegen Candida albicans getestet wurde. Anders im Fall von C. auris: Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) raten dazu, ein Flächen-Desinfektionsmittel mit Wirksamkeit gegen Clostridioides difficile-Sporen zu verwenden [5,6], das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) spricht sich dagegen für ein Desinfektionsmittel mit fungizider Wirksamkeit aus [7].
Die Wahl des richtigen Desinfektionsmittels
Die oben beschriebenen Empfehlungen der CDC und ECDC können nicht durch aktuelle Fachliteratur begründet werden. Daher hat HARTMANN die beiden Flächen-Desinfektionsmittel Mikrobac® forte und Dismozon® plus zusätzlichen zu C. albicans auch auf ihre Wirksamkeit gegenüber C. auris untersucht. Es konnte nachgewiesen werden, dass die geprüften Einwirkzeiten und Konzentrationen, die eine levurozide Wirksamkeit aufweisen, ebenso wirksam gegen C. auris sind. C. albicans ist somit ein repräsentativer Prüforganismus und die Ergebnisse können auf C. auris übertragen werden. Im Falle eines Ausbruchs mit C. auris kann daher auf ein levurozides Desinfektionsmittel zurückgegriffen werden.
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Flächen-Desinfektionsmittel vorsichtig verwenden.
Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.
Quellen:
- Satoh K et al. (2009) Candida auris sp. nov., a novel ascomycetous yeast isolated from the external ear canal of an inpatient in a Japanese hospital. Microbiol Immunol. 53(1):41-4.https://doi.org/10.1111/j.1348-0421.2008.00083.x
- Wißmann JE et al. (2021) Persistence of Pathogens on Inanimate Surfaces: A Narrative Review. Microorganisms. 9:343.https://doi.org/10.3390/microorganisms9020343
- Nationales Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen (2019) Kurzinfo: Candida auris,doi: 10.4126/FRL01-006416490.
- World Health Organization (2022) WHO fungal priority pathogens list to guide research, development and public health action
https://www.who.int/publications/i/item/9789240060241
(aufgerufen am 13.04.2023). - Centers for Disease Control and Prevention (2018) Candida auris: a drug-resistant yeast that spreads in healthcare facilities: a CDC message to infection preventionists,https://stacks.cdc.gov/view/cdc/77236
(aufgerufen am13.04.2023). - Centers for Disease Control and Prevention (2022) Safety considerations when working with known or suspected isolates of Candida auris,https://www.cdc.gov/fungal/candida-auris/c-auris-lab-safety.html
(aufgerufen am13.04.2023). - European Centre for Disease Prevention and Control (2018) Candida auris in healthcare settings – Europe – first update, 23 April 2018. Stockholm: ECDC,https://www.ecdc.europa.eu/sites/default/files/documents/RRA-Candida-auris-European-Union-countries.pdf
(aufgerufen am13.04.2023).