Am 14. September 2023 waren wir auf dem 7. International Conference on Prevention and Infection Control (ICPIC) in Genf, Schweiz, vertreten und haben als Ergänzung zum Kongressprogramm zu unserem HARTMANN Symposium eingeladen. Thema des Vor-Ort-Symposiums: „Surface disinfection in upheaval – How to find your way through the jungle of guidelines, resistance, and sustainability”.
Als Chairs des Symposiums haben Prof. Dr. Johannes Knobloch, Leiter Arbeitsbereich Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland, und Dr. Heide Niesalla, Head of HARTMANN SCIENCE CENTER, BODE Chemie GmbH, ein Unternehmen der HARTMANN GRUPPE, Hamburg, Deutschland, durch das Symposium geführt.
Das Symposium war in zwei Vorträge aufgeteilt. Der erste Vortrag trug den Titel „Cleaning and disinfection of near-patient areas. What do the guidelines say?“. Prof. Dr. Simone Scheithauer, Direktorin des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektiologie der Universitätsmedizin Göttingen, Deutschland, betonte in ihrem Vortrag zunächst die Bedeutung der Reinigung und Desinfektion patientennaher Flächen . Krankenhausoberflächen sind häufig mit nosokomialen Erregern kontaminiert, die eine wichtige Rolle bei der Mensch-zu-Mensch-Übertragung spielen. Eine verbesserte Flächenreinigung und -desinfektion kann die Inzidenz der nosokomialen Infektionen reduzieren. Prof. Dr. Simone Scheithauer gab weiterhin einen Überblick über die aktuellen Leitlinien zur Reinigung und –desinfektion von Oberflächen. Eine Empfehlung von der Kommission fürKrankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) mit der höchsten Evidenzstufe (IB) besagt, dass bei der Auswahl von Flächen-Desinfektionsmitteln das Wirkungsspektrum, die Materialverträglichkeit und die Risiken für Mensch und Umwelt abgewogen werden müssen. Mit Blick in die Zukunft und im Hinblick auf die bestehende Klimakrise, so Prof. Dr. Scheithauer, müsse die Infektionsprävention zukünftig noch stärker mit der Nachhaltigkeit verknüpft werden. Die Referentin ist in diesem Zusammenhang Sprecherin der neu gegründeten KRINKO-Arbeitsgruppe zum Thema Nachhaltigkeit in der Krankenhaushygiene und Infektionsprävention. Weitere Informationen finden Sie in dem Videomitschnitt des Symposiums-Vortrags sowie in den Vortragsfolien.
Der zweite Vortrag trug den Titel „Requirements for future disinfectants: From efficacy to resistance to sustainability”. Dr. Marco Krewing, wissenschaftlicher Mitarbeiter des HARTMANN SCIENCE CENTERS, BODE Chemie GmbH, ein Unternehmen der HARTMANN GRUPPE, Hamburg, Deutschland gab einen Überblick über die Anforderungen an Flächen-Desinfektionsmittel. Dazu gehört zum einen die mikrobiologische Wirksamkeit. In diesem Zusammenhang ist zu beobachten, dass der Ruf nach einer größeren Anzahl an Testorganismen lauter wird, wie zum Beispiel Candida auris. In den letzten Jahren hat die Zahl der Veröffentlichungen über Desinfektionsmittelresistenzen zugenommen, aber die Übertragung von Laborergebnissen auf die klinische Praxis ist oft noch schwierig. Zudem müssen die Produkte von heute weniger schädlich für Mensch und Umwelt sein. Eine weitere Anforderung ist die Materialverträglichkeit. Die medizinischen Geräte werden zunehmend komplexer, da die eingesetzten Materialen immer vielfältiger werden. Nicht zuletzt ist die Nachhaltigkeit eine wesentliche Anforderung an Flächen-Desinfektionsmittel – bezogen auf die chemische Formulierung, das Tuchmaterial sowie die Verpackung. Das Gesundheitswesen macht 4,4 % der globalen CO2 Emissionen aus. In Zeiten des Klimawandels und angesichts schwindender natürlicher Ressourcen steht die Gesundheitsbranche daher in der Pflicht, nachhaltige Produkte zu entwickeln. Nähere Informationen finden Sie in dem Videomitschnitt des Symposiums-Vortrags sowie in den Vortragsfolien.