Clostridioides difficile (früherClostridium difficile) ist in den Industrieländern der häufigste Erreger einer Antibiotika-assoziierter Diarrhoe.1 Die Infektion mit C. difficile (CDI) avancierte zur viert häufigsten Infektionsart in deutschen Krankenhäusern.1 Neben stationären erkranken jedoch zunehmend auch ambulante Patienten an einer CDI. Besonders gefährdet für die Infektion sind Personen ab dem 65. Lebensjahr und Patienten, die aufgrund einer Infektionskrankheit mit Antibiotika behandelt werden müssen.
Die Inzidenz der CDI und schwerer Verläufe der Erkrankung ist seit Beginn des 21. Jahrhunderts weltweit gestiegen.1
Übertragungswege
Der Erreger wird durch orale Aufnahme der Sporen, die das Bakterium ausbildet, über Kontakt übertragen. Symptomatische Patienten scheiden große Mengen der sehr widerstandsfähigen Sporen mit ihrem flüssigen Stuhl aus.2 Somit können die Sporen direkt über die Hände, beispielsweise beim Kontakt mit dem infizierten Patienten und den kontaminierten Händen des Pflegepersonals weitergegeben werden. Die Übertragung des Erregers kann auch indirekt über kontaminierte Oberflächen der Umgebung des Erkrankten erfolgen.2 Durch Handkontakt gelangen die Keime von den Flächen auf die Hände und von dort auf andere Personen (Kreuzkontamination).
Hohes Verbreitungsrisiko
Durch seine Fähigkeit zur Sporenbildung weist C. difficile eine besondere Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen auf. Bei großen Mengen an Keimen im Stuhl besteht daher über Sanitäranlagen und kontaminierte Gegenstände ein hohes Risiko für die rasche Verbreitung des Erregers. Dieses ist während der akuten Phase der Erkrankung am stärksten ausgeprägt. Doch auch nach Abklingen der Durchfälle sind die Patienten noch infektiös. Angesichts dieser Ansteckungsfähigkeit sollten die Betroffenen noch 48 Stunden nachdem sie ohne Symptome sind isoliert bleiben.2
Symptome von CDI
Typisch für eine CDI sind plötzlich einsetzende, wässrige Durchfälle. Sie haben einen charakteristischen fauligen Geruch. Weitere Symptome sind Übelkeit und Schmerzen im Unterbauch.2 Bei schweren Verläufen können Fieber, Blutabgänge, Dehydratation sowie Nierenversagen hinzukommen.1 Als weitere Komplikation kann eine pseudomembranöse Colitis, eine Entzündung des Dickdarms, auftreten.1
Es besteht Meldepflicht
Infektionen mit C. difficile und dadurch bedingte Todesfälle müssen den zuständigen Gesundheitsämtern gemeldet werden.
Prävention der Weiterverbreitung
Der Schutz vor einer Weiterverbreitung von CDI basiert zum einen auf der frühzeitigen Erkennung der Infektion, der raschen spezifischen mikrobiologischen Diagnostik und der adäquaten Behandlung. Zum anderen beugt vor allem die zügige Umsetzung von Hygienemaßnahmen der Verbreitung der Erreger vor. Hierbei gibt es einiges zu beachten.
Empfehlungen zur Händehygiene1
Bei der Händehygiene ist im Umgang mitC. difficilebesondere Sorgfalt erforderlich. Grundsätzlich sollten vor dem Betreten des Zimmers von Patienten mit vermuteter oder bestätigter CDI medizinische Einmalhandschuhe angelegt werden, um eine Kontamination der Hände mit Sporen zu vermeiden. Die Handschuhe sind beim Wechsel von unreinen zu reinen Tätigkeiten stets zu wechseln. Vor dem Verlassen des Patientenzimmers ist nach dem Ablegen der Einmalhandschuhe eine hygienische Händedesinfektion erforderlich. Daran anschließend sollte eine Händewaschung durchgeführt werden.
Für Patienten mit vermuteter oder bestätigter CDI wird empfohlen, sie zur gründlichen Händedesinfektion und Händewaschung anzuhalten – insbesondere vor dem Essen und Verlassen des Zimmers sowie nach dem Toilettenbesuch.
Empfehlungen zur Flächendesinfektion1
Räume, in denen CDI-Patienten untergebracht sind, sollten täglich mit einem Flächendesinfektionsmittel mit nachgewiesener Wirksamkeit gegen Sporen vonC. difficiledesinfiziert werden. Das gilt insbesondere für patientennahe Flächen und die Nasszelle. Die Konzentration und Einwirkzeit des C. difficile -Sporen-wirksamen Flächendesinfektionsmittels sollte mindestens entsprechend der bakteriziden/levuroziden Wirksamkeit gewählt werden.
Empfehlungen für Medizinprodukte1
Medizinprodukte sollten mit sporizider Konzentration und Einwirkzeit desinfiziert und aufbereitet werden. Nach Möglichkeit belässt man sie während der Isolierung im Isolierzimmer. Zudem empfiehlt es sich, bei Patienten mit vermuteter oder bestätigter CDI ein Ohrthermometer statt ein Rektalthermometer zu verwenden.
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Desinfektionsmittel mit Wirksamkeit gegenClostridioides difficile