Umgang mit Gefäßkathetern
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Die Händedesinfektion ist die wichtigste Einzelmaßnahme zur Unterbrechung von Infektionsketten in Gesundheitseinrichtungen und verhindert u. a. auch die Übertragung antibiotikaresistenter Erreger. Die durchschnittliche Händehygiene-Compliance je nach Berufsgruppe und Tätigkeitsbereich in Deutschland liegt zwischen 41 und 55 Prozent mit hoher Variationsbreite1 und ist damit nicht zufriedenstellend. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen u. a. an der hohen Arbeitsbelastung und einem mangelnden Bewusstsein für die Bedeutung der Händehygiene. Deshalb unterstützt das BSC die Bemühungen der WHO2 die Akzeptanz der Händedesinfektion zu erhöhen.
Dies gilt nicht nur für Mitarbeiter im Krankenhausumfeld. Das Robert Koch-Institut plädiert dafür, dass sich auch Patienten und Besucher regelmäßig die Hände desinfizieren. Dies trägt nachweislich ebenfalls dazu bei, Übertragungen von Erregern vorzubeugen1.
Nach aktuellem Forschungsstand kann eine Händedesinfektion in privaten Haushalten in bestimmten Situationen einen wichtigen Beitrag zum Infektionsschutz leisten:
So empfiehlt auch das Auswärtige Amt auf Reisen eine „Händedesinfektion dort, wo angebracht“4 zum Beispiel nach dem Toilettengang und vor dem Essen.
In Deutschland werden in der Regel Händedesinfektionsmittel mit alkoholischen Wirkstoffen verwendet. Für Alkohole ist aufgrund des unspezifischen Wirkmechanismus dem Robert Koch-Institut zufolge „keine Resistenzentwicklung zu erwarten bzw. bekannt“5.
Hautverträglichkeit gehört neben der geprüften Wirksamkeit zu den wichtigsten Eigenschaften von Händedesinfektionsmitteln. Händedesinfektionsmittel auf Alkoholbasis werden sowohl von der WHO als auch vom Robert Koch-Institut (RKI) und medizinischen Fachgesellschaften als „Goldstandard“ der Händedesinfektion angesehen6. Das RKI stuft Händedesinfektionsmittel auf Basis von Alkoholen als „deutlich besser hautverträglich als Handwaschpräparate“ ein5. Allergien gegen Alkohole sind extrem selten. Nachforschungen an einem 1.000-Betten-Krankenhaus mit Daten zu mehr als 3.500 Mitarbeitern brachten in zehn Jahren keine einzige Allergie gegenüber dem eingesetzten alkoholischen Händedesinfektionsmittel zutage7.
Quellen:
1 Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI), Bundesgesundheitsblatt 2016, 59:1189-1220.
2 World Health Organization (2005): Safe lives. Clean your hands. Guide to Implementation. A Guide to the Implementation of the WHO Multimodal Hand Hygiene Improvement Strategy.
3 Kampf G, Dettenkofer M. Desinfektionsmaßnahmen im häuslichen Umfeld – was macht wirklich Sinn? Hygiene & Medizin, 2011; 36 (1): 8-11
4 Gesundheitsdienst 07/16/GB Merkblatt für Beschäftigte und Reisende Krankheitsprävention und Hygiene im Ausland (insb. Tropen)(Kurzfassung für den eiligen Leser). https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200228/e18cc851b965d63c301f23feb90d0698/hygieneausland-data.pdf. Accessed on 06 November 2019.
5 Robert Koch-Institut. Die hygienische Händedesinfektion – ein Beitrag zum Internationalen Tag der Händehygiene am 5.5. Epidemiologisches Bulletin Nr. 17, 29. April 2013.
6 World Health Organization (2006): WHO Guidelines on Hand Hygiene in Health Care. Global Patient Safety Challenge (2005-2006).
7 Widmer AF. Replace Hand Washing with Use of a Waterless Alcohol Hand Rub? Clinical Infectious Diseases 2000; 31:136–43.