Zum Schutz vor Infektionen ist das Tragen von Schutzhandschuhen bei bestimmten Maßnahmen zwingend erforderlich. Der Empfehlung Händehygiene des Robert Koch-Instituts zufolge gehören dazu Situationen mit vorhersehbarem oder wahrscheinlichem Erregerkontakt sowie bei massiver Verunreinigung mit Körperausscheidungen, Se- und Exkreten (1).
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Pflege inkontinenter Patienten, der Entsorgung von Sekreten, Exkreten und Erbrochenem, dem Entfernen von Drainagen etc., die Handschuhe kontaminiert werden, ist sehr groß. Daraus folgt auch ein Risiko, beim Ausziehen der Handschuhe die Hände zu kontaminieren. Zwar ist immer nach dem Ablegen von Schutzhandschuhen eine hygienische Händedesinfektion erforderlich, ein bestimmtes Vorgehen beim Ausziehen der Schutzhandschuhe minimiert aber zusätzlich die Infektionsgefahr. Vor allem gilt es zu vermeiden, dass eine nicht behandschuhte Hand die Handschuh-Außenseite berührt.
Folgendes Vorgehen ist beim Ausziehen der Schutzhandschuhe zu empfehlen:
- Zunächst greift eine Hand in die Innenfläche der anderen Hand und hebt den Handschuh an.
- Die Hand zieht den Handschuh ganz ab und hält ihn fest.
- Die nicht behandschuhte Hand fasst nun unter die Stulpe der behandschuhten Hand und zieht den Handschuh ebenfalls ab.
- Am Ende ist der Handschuh umgekrempelt und hält den anderen Handschuh in sich.
Die Handschuhe werden im entsprechenden Behälter entsorgt. Anschließend erfolgt eine hygienische Händedesinfektion.
Quellen:
(1) Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI), Bundesgesundheitsbl 2016, 59:1189-1220