Umgang mit Gefäßkathetern
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Zentrales Element der Basishygiene ist die Händehygiene. Sie umfasst neben der alkoholischen Händedesinfektion als wichtigste Infektionsschutzmaßnahme auch die Hautpflege, den Hautschutz und die Hautreinigung [1]. Regelmäßige und gezielte Pflege der Haut ist für den Schutz vor Infektionen unverzichtbar, da bereits kleinste Hautrisse und Mikrotraumen zu Hautbrennen bei der Händedesinfektion führen und ihre korrekte Durchführung erschweren.
Bei sichtbarer Verschmutzung sollten die Hände vor der hygienischen Händedesinfektion gewaschen werden.
WEITERE INFORMATIONEN
Poster: Die 5 Momente der Händehygiene
Ein Schutzkittel wird bei zu erwartendem direkten Kontakt mit Blut, Sekreten oder Exkreten getragen, aus Patientenschutzgründen nach Beendigung der pflegerischen/ärztlichen Tätigkeit und vor Versorgung eines neuen Patienten abgelegt (anschließend Händedesinfektion). Dabei ist darauf zu achten, dass Haut und Arbeitskleidung nicht kontaminiert werden. Eine Plastikschürze wird anstelle des Schutzkittels bzw. zusätzlich getragen, wenn mit einem Durchnässen der Kleidung zu rechnen ist.
Ein Mund-/Nasenschutz sollte angelegt werden, wenn mit dem Verspritzen von Blut, Körperflüssigkeiten, Sekreten und Exkreten zu rechnen ist oder ungewollte Kontakte von Händen und Handschuhen mit dem Gesicht vermieden werden sollen. Bei bestimmten invasiven Tätigkeiten, wie z. B. Operationen, zum Schutz des Patienten vor einem möglichen Eintritt vor Keimen, die beim Sprechen/Husten des Personals ins Wund-/Eingriffsgebiet gelangen könnten.
Eine Schutzbrille schützt die Augen vor erregerhaltigen Aerosolen. Eine Indikation kann z. B. bei direktem, engen Patientenkontakt auftreten, wenn der Patient an dem, für eine Noroviren-Infektion typischen explosionsartigen Erbrechen, leidet.
Routinemäßig erfolgt eine reinigende Flächendesinfektion auf Arbeitsflächen, die kontaminiert sein könnten und auf häufig von Händen und Haut kontaktierten patientennahen Flächen. Eine gezielte Desinfektion ist nach Kontamination der Flächen mit Blut, Körperflüssigkeiten, Sekreten und Exkreten erforderlich.
Medizinprodukte wie Blutdruckmanschetten, Stethoskope, Inhalationsgeräte oder Thermometer sind nach Kontamination bzw. Gebrauch entsprechend der Empfehlungen der KRINKO und des BfArM nach validierten Verfahren aufzubereiten [2]. Dabei sind die Angaben der Medizinproduktehersteller zur Aufbereitung zu beachten.
Die Abfallentsorgung erfolgt nach den Vorgaben der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) zur Entsorgung von Abfällen aus Einrichtungen des Gesundheitsdienstes [3].
Gebrauchte und kontaminierte Wäsche muss so gesammelt und transportiert werden, dass keine Gefahr einer Kontamination oder Infektion besteht. Die Aufbereitung der Wäsche erfolgt mittels desinfizierender Verfahren, die regelmäßig auf Wirksamkeit überprüft werden. Nach der Aufbereitung muss sichergestellt sein, dass jedem Patienten saubere und keimarme Wäsche zur Verfügung steht.
Auch beim Geschirr ist sicherzustellen, dass dieses sauber und desinfiziert ist.
Patienten und Besuchern sollten über Hygienemaßnahmen, z. B. im Falle einer Kolonisation mit MRSA, aufgeklärt werden, um selbstständig zur Infektionsprävention beitragen zu können.
Patienten mit einem erhöhten Risiko zur Übertragung von infektiösen Krankheiten sind bestmöglich in Einzelzimmer unterzubringen.
Herleitung von risikominimierenden, hier infektionspräventiven Maßnahmen in der Praxis
- Bedeutung der Standardhygiene und ggf. ergänzender Maßnahmen zum Schutz von Patienten und Personal vor nosokomialen Infektionen [2].Informationen zu den Hauptübertragungswegen von Erregern finden Sie im Glossar.
Quellen:
1. KRINKO Händehygiene (2016)
2. KRINKO (2015) Infektionsprävention im Rahmen der Pflege und Behandlung von Patienten mit übertragbaren Krankheiten. Bundesgesundheitsbl 58: 1151-1170.
3. LAGA (2015) Vollzugshilfe zur Entsorgung von Abfällen aus Einrichtungen des Gesundheitsdienstes