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Aktuelle Daten zeigen, dass in Europa und den USA bis zu 6,5% der Krankenhauspatienten von nosokomialen Infektionen betroffen sind [1-3], was längere Krankenhausaufenthalte und einen erhöhten Antibiotikaverbrauch nach sich ziehen kann [4].
Während die Verbesserung der Händehygiene (HH) Infektionsraten senken könnte, ist die Untersuchung der HH zeitaufwändig und nicht immer objektiv. Um umfassende und objektive Daten zu generieren, können inzwischen auch elektronische Tools eingesetzt werden. Eine aktuelle Studie untersuchte deshalb die ortsabhängige Nutzung von wandmontierten und Point-of-Care-Spendern mithilfe des elektronischen HH-Monitoringsystems NosoEx® auf 17 Stationen in neun deutschen Krankenhäusern [5].
In der Studie wurden das Einreibevolumen von 931.446 Händedesinfektionen anonym erfasst sowie Anzahl und Einreibevolumen von wandmontierten und Point-of-Care-Spendern nach Station und Zimmertyp analysiert. Dabei fiel auf, dass auf Intensivstationen (ICU), Intermediate Care (IMC) und neurologischen Stationen mehr Spender verfügbar waren als z.B. auf orthopädisch-chirurgischen Stationen, wobei wandmontierte Spender insgesamt dominierten (s. Abb.). Außerdem hatten ICU und IMC mit mehr als drei Spendern pro Bett und über 20 Desinfektionen pro Patiententag deutlich die Nase vorn.
Interessanterweise zeigte die Studie auch, dass die tatsächliche Nutzung nicht nur von der Anzahl der Spender, sondern auch von deren Platzierung und den Arbeitsabläufen vor Ort abhängen. Entsprechend wurden Spender in stark frequentierten Bereichen wie Fluren besonders häufig verwendet. Darüber hinaus bestätigte sich, dass Händedesinfektionen am zuverlässigsten beim Risiko einer infektiösen Exposition durchgeführt werden. So wurden in Patientenzimmern platzierte Spender besonders häufig auf chirurgischen Stationen verwendet – vermutlich, weil hier der Kontakt mit offenen Wunden unumgänglich ist. Darüber hinaus wurde das größte Einreibevolumen pro Desinfektion (3,6mL) in Behandlungsräumen ermittelt.
Quellen