Hantaviren bilden eine Familie behüllter Viren , zu der verschiedene Virustypen gehören, die nach geographischen Orten benannt sind: Hantaanvirus, Dobrava-Belgrad-Virus, Seoulvirus und andere. Während die Familie der Hantaviren im Allgemeinen zwar weltweit verbreitet ist, weisen die verschiedenen Virustypen regionale Unterschiede bezüglich ihrer Verbreitung auf. Hantaviren sind als Erreger des Hämorrhagischen Fiebers mit renalem Syndrom von infektiologischer Bedeutung.
Nach Inkubationszeit von durchschnittlich zwei bis vier Wochen können sich hohes Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen als erste Symptome zeigen. In einigen Fällen tritt als weiteres Symptom anschließend das Vorkommen von Blut im Urin auf. In einer späteren Phase der Infektion kann sich eine akute Entzündung der Niere ausbilden. In sehr seltenen Fällen kann ein Nierenversagen auftreten und zum Tod führen.
Eine Übertragung europäischer oder asiatischer Hantaviren von Mensch zu Mensch wurde bisher nicht beobachtet, eine Isolation infizierter Personen ist daher nicht nötig. Der hauptsächliche Übertragungsweg von Hantaviren ist der Kontakt mit virushaltigem Material, z. B. Nagetier-Exkremente. Hantaviren kommen natürlicherweise in verschiedenen Nagetierarten vor und gelangen über tierische Ausscheidungen in die Umwelt. Einatmen von kontaminierten Stäuben oder der Kontakt kontaminierter Ausscheidungen mit verletzter Haut sind daher typische Übertragungswege.
Zur Desinfektion sollte für die Hände- als auch die Flächendesinfektion ein Desinfektionsmittel mit begrenzt viruzider Wirksamkeit verwendet werden, da eine Wirkung gegenüber behüllten Viren notwendig ist.
Quelle:
Robert Koch-Institut, RKI-Ratgeber: Hantavirus-Erkrankung.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Hantaviren.html
(abgerufen am 15.03.2023)