In dieser Studie wurde untersucht, wie häufig kontaminierte Tuchspendersysteme in Einrichtungen des Gesundheitswesens vorkommen und wie sich die Zusammensetzung des Flächendesinfektionsmittels auf die Vermehrungsfähigkeit der Isolate auswirkt. Aus 15 Einrichtungen des Gesundheitswesens wurden zufällig 66 Wischtuchspendern zur Oberflächendesinfektion ausgewählt. Die Lösungen wurden auf bakterielle Verunreinigungen untersucht. Der Schwerpunkt lag dabei auf Produkten, die Tenside wie quaternäre Ammoniumverbindungen (QAC), Amine, Glucoprotamine oder amphotere Tenside enthalten. Von den 66 Spendern waren 28 aus 9 Einrichtungen mit Achromobacter-Arten kontaminiert. In keiner der Einrichtungen waren die Spender ordnungsgemäß nach Herstelleranweisungen aufbereitet worden. Die kontaminierten Lösungen basierten auf Tensiden ohne zusätzlichen Aldehyd oder Alkohol. Desinfektionsmittel, die Aldehyd oder Alkohol enthielten, waren nicht signifikant kontaminiert. Die isolierten Bakterien wurden nach fünf Passagen ohne Selektionsdruck wieder empfindlich gegenüber Desinfektionsmitteln, konnten sich aber in verschiedenen Formulierungen unterschiedlicher Hersteller bei Raumtemperatur innerhalb von 7 Tagen weiter vermehren.