Glossar

Nosokomiale Infektion
(Hospitalismus)

Im Krankenhaus oder anderen medizinischen Einrichtungen erworbene Infektion. Gemäß einer Definition des Centers for Disease Control (CDC) leiden Patienten an einer nosokomialen Infektion, wenn sie bei der Krankenhausaufnahme keine, jedoch 48 Stunden nach Aufnahme in das Krankenhaus sichtbare Zeichen einer Infektion zeigen und die Inkubationszeit nicht deutlich dagegen spricht, dass diese Infektion im Krankenhaus erworben wurde. Besonders häufig sind Harnwegsinfekte, Wundinfektionen, beatmungsassoziierte Pneumonien, primäre Sepsen und Infektionen durch multiresistente Keime.

Auch Infektionen, die im Zusammenhang mit der Behandlung in anderen medizinischen Einrichtungen wie z. B. Arztpraxen oder Rehabilitationskliniken, erworben werden, zählen zu den Nosokomialen Infektionen.

Die Übertragung von Mikroorganismen erfolgt dabei z. B. durch therapeutische oder diagnostische Maßnahmen. Die Erreger können unter normalen Umständen harmlose Mikroorganismen sein, die jedoch durch Reduzierung der körpereigenen Abwehr des Patienten lebensbedrohliche oder den Heilungsprozess verlängernde Infektionen hervorrufen können. Zunehmend treten bei nosokomialen Infektionen Bakterien auf, die eine Multiresistenz gegen Antibiotika aufweisen. (siehe auch Multiresistente Keime)

Der wirksamste Schutz gegen die Ausbreitung von Nosokomialinfektionen ist die strikte Befolgung der in den Hygieneplänen beschriebenen Maßnahmen und hier vor allem die hygienische Händedesinfektion des Pflegepersonals.

7. Auflage der Definitionen nosokomialer Infektionen (CDC-Definitionen) erschienen

Das Robert Koch-Institut hat eine aktuelle Auflage (Erscheinungstermin 10.02.2011) der Definitionen nosokomialer Infektionen nach den Definitionen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), Atlanta, USA, auf seine Website gestellt.

Das PDF zum Download finden Sie hier

Nosokomiale Infektion

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