Vergleichsstudie:
Manuelle Desinfektion vs. UV-Strahlung zur Flächendekontamination im Gesundheitswesen
Im Gesundheitswesen ist die wirksame Entfernung mikrobieller Verunreinigungen von häufig berührten Oberflächen von größter Bedeutung, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten und die Verbreitung von Infektionen zu verhindern. Das Erreichen dieses Ziels hängt von einer Kombination aus mechanischer Reinigung, geeigneten Desinfektionsmitteln und der Einhaltung festgelegter Protokolle ab [1,2]. Die Bedingungen im klinischen Umfeld sind jedoch oft komplexer als in kontrollierten Laborumgebungen, was zu potenziellen Diskrepanzen zwischen Testergebnissen und der Wirksamkeit in der Praxis führt [3,4].
Ultraviolett-C-Strahlung (UV-C) hat aufgrund ihrer in kontrollierten Laborstudien nachgewiesenen Wirksamkeit gegen ein breites Spektrum von Mikroorganismen als potenzielles Mittel zur Flächendesinfektion an Aufmerksamkeit gewonnen [5,6]. Diese Studien haben jedoch gezeigt, dass die UV-C-Dosierungen, die für eine spezifische Verringerung der mikrobiellen Belastung erforderlich sind, variieren [7]. Darüber hinaus können die Bedingungen von Labortests die vielfältigen Bedingungen in Einrichtungen des Gesundheitswesens, in denen verschiedene Oberflächenmaterialien, organischer Boden und unterschiedliche Arten von Krankheitserregern anzutreffen sind, nicht angemessen abbilden [8].
Die aktuelle Studie von Knobling et al. schließt diese Lücke, indem sie einen Feldtest entwickelt, um die Wirksamkeit der automatischen UV-C-Desinfektion im Vergleich zur manuellen Desinfektion mit gebrauchsfertigen Desinfektionstüchern auf Alkoholbasis (Bacillol® AF Tissues) zu bewerten. Ziel war es, die Leistung dieser beiden Methoden unter real klinischen Bedingungen zu bewerten [9].
In der Studie wurden Proben von natürlich kontaminierten Oberflächen in einem medizinischen Untersuchungsraum sowohl vor als auch nach der Desinfektion entnommen. Die Log-Reduktionswerte (LRVs), ein Maß zur Beschreibung der Reduktion von Mikroorganismen, und der Desinfektionserfolg wurden dann sowohl für die UV-C-Bestrahlung als auch für die manuelle Desinfektion mit vorgetränkten alkoholischen Tüchern bewertet. Im Rahmen der Studie wurden Flächen identifiziert, die regelmäßig und gleichmäßig mit Bakterien kontaminiert sind und sich daher besonders gut für den Feldtest eignen. Die durchschnittliche Kontaminationsmenge wurde signifikant gesenkt: von 23,3 auf 1,98 koloniebildende Einheiten pro Quadratzentimeter (cfu/cm²) bei der UV-C-Desinfektion und von 29,7 auf 0,26 cfu/cm² bei der manuellen Desinfektion. In Bezug auf den Desinfektionserfolg wies die manuelle Desinfektion mit 98,1 % eine höhere Rate auf als die UV-C-Desinfektion mit 75,5 % [9].
Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die manuelle Desinfektion in vollem Umfang zu höheren log-Reduktionswerten und Desinfektionserfolgsraten führt als die automatische UV-C-Desinfektion. In Kombination mit der manuellen Reinigung hat die UV-C-Desinfektion jedoch das Potenzial, die Gesamtdesinfektionsleistung im Gesundheitswesen zu verbessern. Dies deutet darauf hin, dass ein kombinierter Ansatz, der sowohl die UV-C-Bestrahlung als auch die manuelle Desinfektion nutzt, eine umfassende Lösung für eine optimale Oberflächendekontamination in klinischen Umgebungen bieten kann - insbesondere in Hochrisikobereichen oder bei Patienten, die sehr hartnäckige Krankheitserreger in sich tragen [9].