Bei positivem MRSA-Befund ist eine Sanierung anzustreben. Zuvor gilt es allerdings von ärztlicher Seite zu prüfen, ob eine Dekolonisierung indiziert und Erfolg versprechend ist. Hierbei muss die individuelle Situation des Patienten berücksichtigt werden (z. B. liegen Faktoren vor, die die Sanierung hemmen?). Vor operativen/invasiven Eingriffen sowie während intensivmedizinischer Behandlungen empfiehlt es sich bei MRSA-positiven Patienten eine Dekolonisierung durchzuführen, auch wenn dekolonisierungshemmende Faktoren vorliegen.
Die Sanierung sollte im Rahmen eines Maßnahmenbündels vorgenommen werden, das die Dekolonisation von Nase, Rachen und Haut sowie Desinfektionsmaßnahmen der Umgebung umfasst.
Hintergrund:
Die Kolonisation mit MRSA stellt ein potenzielles Infektionsrisiko für den Patienten dar. Dieses Risiko kann durch eine Dekolonisierung reduziert werden. Ferner kann die Wahrscheinlichkeit einer MRSA-Übertragung auf andere Patienten und das medizinische Personal verringert werden.
Quelle:
Empfehlung zur Prävention und Kontrolle von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI). Bundesgesundheitsbl 2014. 57:696-732